Zurück ins Hamsterrad?
Die Presse ist voll davon, alle wollen subito zurück zur Normalität. Im Radio, im Fernsehen, in der Zeitung wird in diesen Tagen fast nicht anders geschrieben - man wolle wieder Normalität. Allen voran die Wirtschaft, welche so schnell wie möglich wieder normale Gewinne erzielen will. Auch bei den, zum Glück wenigen, Menschen auf der Strasse ist es zu hören. Man möchte wieder zum Coiffeur gehen und sich mit Freunden im Restaurant treffen können. Einige wünsche sich sicher sogar wieder wie gewohnt arbeiten zu können, fertig Homeoffice. Alles soll wieder sein wie vor Covid - 19. - Wollt ihr das wirklich? Wollt ihr wieder in diese Normalität zurück? In diese Normalität, der ihr doch sonst mit aller Gewalt entfliehen wollt? Wegfahren, wegfliegen, Abwechslung, Tapetenwechsel, das ist doch das was ihr sonst wollt. Um der Normalität zu entfliehen wurden bisher Milliarden ausgegeben. Wollt ihr zurück ins alte Hamsterrad? Gewohnheit oder Veränderung Gewohnheit bedeutet Sicherheit. Da ist man sich nicht nur in Expertenkreisen einig, das weiss jeder. Man spricht sogar von der Macht der Gewohnheit. Gewohnheit und Routine sind gut, vielleicht lebenswichtig. Wir wären überfordert immer alles neu erfinden zu müssen, darum macht Gewohnheit Sinn. Der Feind der Gewohnheit ist die Veränderung, vor allem dann, wenn die Veränderung verlangt wird, nicht selbst gewollt ist. Dann macht Veränderung zum Teil ängstlich, dann wenn wir die Kontrolle verlieren. Dann werden wir verändert. Die Kontrolle übernehmen Durch die Krise wird uns viel Kontrolle entzogen. Wir sollen zuhause bleiben, wir dürfen uns nicht frei bewegen und nicht leben und konsumieren wie in der Normalität. Das ist so. Was wir dafür bekommen ist Sicherheit, die Sicherheit, dass die Krise vorbei geht, dass wir sie überleben werden. Was es als Bonus dazu gibt ist Zeit. Viel Zeit. Allein die Zeit, welche ich damit gewinne, dass ich Homeoffice machen muss, beträgt 10 Stunden pro Woche. (Das heisst ich habe nun schon fast 40 Stunden gewonnen.) Und auch sonst muss man sich besser organisieren und spart dadurch Zeit. Wir werden weniger getriggert durch Termine, Fahrpläne, Trainingszeiten, soziale Verpflichtungen. Überall Zeit, Lebenszeit, Ich - Zeit! Zeit Kontrolle zu übernehmen. Du hast nun die Zeit die Kontrolle zu übernehmen, dein Leben nach deinen Vorstellungen einzurichten. Entfessle dich. Schritt 1: Stelle dir die richtigen Fragen Wir wissen nicht wie lange wir noch zuhause sein müssen oder dürfen, also beeil dich und stelle dir jetzt die richtigen Fragen. Frage dich zu allen Dingen und Aktivitäten, welche dir jetzt so fehlen, ob sie dir wirklich fehlen? Mache einen mentalen Frühlingsputz. Entsorge alles aus deinem Kopf, deinem Leben, was dich in deiner Entwicklung bremst. Gewohnheiten, Umstände, Menschen. Jetzt wäre ein günstiger Moment mit dem Rauchen aufzuhören, da die rauchenden Kollegen, nicht da sind und dich animieren. Oder will ich mir wirklich weiterhin meine Haare färben? Jetzt kann ich eh nicht zum Coiffeur. Welche Freunde haben sich in den letzten Wochen gemeldet und sich um mich gekümmert? Stelle dir zu jedem Lebensbereich Fragen z.B.:
Mach es jetzt, denn wenn die Normalität zurückkehrt. Jetzt bist du frei dich um dein Inneres, um DICH zu kümmern, um deine Träume, Bedürfnisse. Schritt 2: Schaffe eine neue Normalität Nachdem du die Spreu vom Weizen getrennt hast und weisst was du willst und was nicht, kannst du dir deine neue Normalität erschaffen. Vielleicht definierst du deinen Kreis der Freunde neu. Oder du hast schon Ideen wie du dich verändern könntest, neuer Style, eine Weiterbildung. Damit es nicht bloss Ideen bleiben, ist ein zweiter Schritt nötig - konkrete Ziele setzen. Dann priorisierst du die Ideen nach Wichtigkeit. Was willst du zuerst, was als zweites. Wenn du dich nicht entscheiden kannst, nimm das was sich am schnellsten realisieren lässt - das kreiert sogenannte Quick Winns, das motiviert dich weiter zu machen. Doch nun zu den Zielen, setze diese nach folgenden Kriterien:
Schritt 3: Just do it Der Slogan eines bekannten Sportartikelhersteller heisst "Just do it". - Mach es einfach. Nun geht es ans Umsetzen. Melde dich jetzt für den Sprachkurs an. Sag deinen Coiffeur Termin ab. Bestelle dir die Sportausrüstung, die du brauchst. Werde aktiv, bereite dich auf deine neu kreierte Normalität vor. Es wäre schade, wenn du einfach wieder ins Hamsterrad zurückkehrst und dich nach Freiheit und Abwechslung sehnst. Es ist dein Leben. - Fang jetzt gleich an damit.
1 Kommentar
Alle Sportler welche an Wettkämpfen teilnehmen, sind momentan in der gleichen Situation. - Es gibt wegen der Pandemie keine, es herrscht ein regelrechtes Wettkampf - Vakuum. Davon sind Spitzensportler, welche sich auf die Olympiade vorbereitet haben, der örtliche American Football Club und Laufsportler wie ich betroffen. Die Ziele die sich Teams oder jeder Einzelne Gesetz haben erscheinen plötzlich Sinnlos. Das Football Team welches ich ehrenamtlich präsentiere hat sich zum Ziel gesetzt, von der Nationalliga B in die A aufzusteigen. - Die Saison wurde noch vor Beginn abgesagt - aus der Traum. Ich persönlich hatte das Ziel am 100km Lauf von Biel meine Zeit um eine Stunde zu verbessern - ich werde nie erfahren ob ich es geschafft hätte. Der Lauf, welcher im Juni stattgefunden hätte, wurde abgesagt.
Vom Sinn und Zweck der monatelangen Vorbereitungen ist der Zweck weggebrochen, es bleibt nur noch der Sinn. Ja, vielleicht ist es nun zwecklos aber nicht sinnlos zu trainieren. Warum mag sich nun der Lesenden Fragen? Die Antwort (meine)dazu kam mir während dem gestrigen Trainings ins Bewusstsein. Ich fragte mich während des Laufes: "Warum läuft es heute so gut - wo ich doch gar kein Ziel mehr vor Augen habe?". Zuerst dachte ich, vielleicht weil mit dem Ziel auch der Druck weg ist. Doch ich spürte, dass es das nicht war. Es war nicht etwas was weg war, was mich zum Training anspornte, es war etwas das noch da war. Der Sinn, war es, meine Anstrengung hatte Sinn. Nun woraus zog ich diesen Sinn? Die Antwort dazu schoss mir nicht nur vom Unterbewusstsein in mein Bewusstsein, sondern fuhr mit gleichzeitig in den ganzen Körper. Die Liste! Die Liste mit 25 Gründen warum ich den 100km Lauf von Biel laufe, welche ich mir erstellt hatte. Diese Liste ist dazu da, Sinnkrisen während der 100km, die jeden heimsuchen, auch Spitzenläufer, zu überwinden. Diese Liste hat nun den Effekt, dass ich trotz Wegfall des Zieles, das Training für mich weiter Sinn macht. Auf dieser Liste stehen Gründe wie z. B.: Ich laufe weil es gut ist für meine Gesundheit. Oder ich liebe es durch die Natur zu laufen usw. Einige Gründe wie, "Ich will das sch* Finishershirt", welche mit dem Ziel verknüpft waren, sind nun obsolet. Von den 25 Gründen sind jedoch genügend übrig um mich motiviert weiter trainieren zu lassen. Aufgabe: Mach dir eine Liste mit 25 Gründen, warum du deinen Sport machst. Diese Gründe werden dir helfen, wenn du in einer Sinnkrise steckst, sei es wegen der Corona Krise, einer Verletzung, einem Durchhänger, oder wenn es dann wieder erlaubt ist, im Wettkampf. Aus den Richtigen Gründen trainieren! Sportliche Grüsse Kurt PS: Natürlich lässt sich die Methode auch auf alle anderen Lebensbereiche anwenden, es ist immer gut, wenn das Unterbewusstsein weis, warum wir etwas tun. Obschon wir vom Corona Virus quasi als Geiseln gehalten werden und dazu aufgefordert sind zuhause zu bleiben, ist unser Geist jedoch frei. Dem Geist sind keine Grenzen gesetzt. Hier eine kleines Mentaltraining, welches ihr alleine durchführen könnt. - Mit dem Ziel, dass ihr euch in dieser schwierigen Situation in einen ressoucenvollen, glücklichen Zustand versetzen könnt. Anleitung (zuerst ganz durchlesen):
Damit es klappt beachte die TIGER - Regel:
Bei Fragen kannst du mich gerne kontaktieren. Viel Erfolg! Kurt |
AutorKurt Egger ArchivKategorien |